29. Mai - 10. Juli 2011
Ralf Kessel im Gespräch mit Gästen Ralf Kessel, Ralph Amlow und Uwe Thamm (von links nach rechts)
Treffen sich 3 Berliner in Zehdenick…und verstehen sich ohne Worte.

Eigentlich fing alles mit dem "Tag des offenen Ateliers" an und fruchtete in einer rasanten Ausstellungseröffnung drei Wochen später. Danke an alle, die das ermöglichten!!!

Die 3 Berliner, die bis auf einen schon im schönen Brandenburg eingebürgert sind, haben eine recht ähnliche Auffassung von Kunst, so unterschiedlich auch ihre Objekte sind.
Der Ausstellungsraum mit den Kunstobjekten wirkt, als hätten die drei schon ewig in dieser Symbiose zusammengearbeitet.

Ralf Kessel, der heute in Tornow wirkende "Holzkünstler", ist mit einigen seiner bodenständigen Werke vertreten, die sowohl funktional, ästhetisch-schön sind als auch von solidem Handwerk zeugen. Das Material wirkt einfach betörend, so dass man es ständig berühren und die so fein geschliffenen Oberflächen des harten Holzes erspüren möchte.
Seine imposantesten Werke konnte er leider nicht in die Ausstellungsräume bringen, da sie doch von gewichtiger Art sind. Da lohnt sich auf jeden Fall eine kleine Landpartie nach Tornow, denn sowohl vor dem Haus des Künstlers als auch in seinem Garten kann man gigantische Objekte bestaunen.
Sehenswert, fühlenswert! - Bitte nicht mitnehmen - vielleicht kaufen!!!
 
Uwe Thamm lebt seit 2001 in seiner Wahlheimat Zehdenick und hat sich vor allem dem Material Metall verschrieben. In der Ausstellung gibt es einige prägnante Objekte, die uns nachdenklich stimmen und die auf jeden Fall zum Gespräch anregen (wie man bei der Ausstellungseröffnung sehen und hören konnte!).
Das, was wir schon lange nicht mehr für gut befanden, das, was wir achtlos weggeworfen haben, das hat er aufgehoben, geachtet, geschätzt und in seinen Kunstobjekten zu spätem Ruhm verholfen.
 
In der neuen Kombination wirken die Gegenstände verblüffend, überraschend - AHA-effekte eingeschlossen und erwünscht. Eine Aufgabe für künftige Generationen herauszufinden, woraus das Objekt besteht und wozu die Einzelteile einst im Alltag benutzt wurden oder wie unsere Ahnen es hegten und pflegten.
Provokant - frech - hart im Material und doch anmutend in der Form!!
Bitte nicht anfassen - scharfkantig!
 
Ralf Amlow kenne ich schon seit Jahren und bewundere, wie er sich in sein Berliner Hinterhofzimmer zurückzieht und ganz bestimmte Probleme durch seine Malerei bewältigt:
"Farbe ist gut, wenn mir die Worte ausgehen oder wenn ich etwas klären muss, das ich verbal nicht abhandeln kann oder will."
Seine Bilder machen neugierig, wie mir ein Gast der Eröffnungsveranstaltung erzählte.
Der Gast war während der erfrischenden Laudatio der Vereinsvorsitzenden Frau Petra Schier gespannt zu erfahren, wie der Titel des Bildes lautet, das er in der Ferne sah, und ganz erstaunt, dass es "Neugier" heißt. AHA!!!
Bilder wie "Eifersucht" oder "Aufbruch" lassen erkennen, dass der Künstler ganz elementare Gefühle, Emotionen und Themen in seinen Werken verarbeitet.
Sie sind die Umsetzung von Skizzen, die aus dem Spiel mit Begriffen und Assoziationen dazu entstanden. Sie sind die ungewohnte Sicht auf Vertrautes.
Erfrischend - klar in der Linienführung - sehenswert!
Der Künstler nimmt uns mit in seine Gedankenwelt und lässt doch viel Raum für unsere eigenen Interpretationen.

Eine gelungene Symbiose in Thematik - Material - Farbe - Form!!!
 
Bis zum 10.07.2011 gibt es noch die Möglichkeit diese Ausstellung anzusehen.
TIPP! Nicht verpassen!
An den Sonntagen sind auch die Künstler abwechselnd in der Galerie!

[ Gerlinde Eichstädt ]
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