23. Februar 2017

Sieben Kunstfreunde aus Zehdenick machten sich bei ungemütlichem Wetter auf den Weg nach Rheinsberg, dank der guten Vorbereitung von Marion klappte alles wie am Schnürchen.
Eine nette Führerin zeigte und kommentierte in lockerer Art ca. 30 Räume, die in den letzten Jahren und noch jetzt wieder hergestellt werden.
Da die Nutzung des Schlosses, in welchem der junge "Alte Fritz" mit seiner Gemahlin eine unbeschwerte Zeit verbrachte, bevor er die Geschicke Preußens nach dem Tod seines Vaters übernahm, nach dem 2. Weltkrieg unterschiedlichster Art war, ist es erstaunlich, wie viel von der alten Ausstattung noch erhalten geblieben ist und rekonstruiert werden konnte.
Es gab wohl keinen nennenswerten Vandalismus, allerdings sind die Räume noch spärlich möbliert, die Wandtapeten aus Seide, Kamine sowie Kronleuchter aber nach alter Art gestaltet. Auch das Parkett, welches Prinz Heinrich, der 50 Jahre in Rheinsberg lebte, einbauen ließ, ist teilweise noch in gutem Zustand vorhanden.
 
Medizin in alten Gemäuern
Anhand von alten Fotos konnte man die Nutzung des Schlosses als Diabetiker-Sanatorium zu DDR-Zeiten nachvollziehen, eigentlich heute nicht mehr vorstellbar, wie das ging. Die Fußböden waren mit Linoleum ausgelegt, Kamine zu gebaut, die Laborräume mit chinesischen Tapeten ausgestattet.
Nach diesem Ausflug in die Geschichte Preußens stärkten wir uns bei einem schmackhaften Mittagessen, um am Nachmittag in die Antike und Neuzeit einzutauchen.
Christa Wolf Kassandra Medea Leibhaftig. Durch Wort hervorgerufene Bilder
Die Führung vom Museumsleiter Dr. Peter Böthig durch die Ausstellung anlässlich des 5. Todestages der Schriftstellerin Christa Wolf im Tucholsky Literaturmuseum war informativ und sehr interessant, Exponate von vielen und namhaften Künstlern, wie u.a. Günter Grass und Günther Uecker, Leihgaben von Gerhard Wolf, Exemplare ihrer erschienenen Bücher und natürlich viele beeindruckende Exponate zu ihren Büchern "Kassandra und Medea" waren zu bestaunen.
Zu sehen waren Bilder, grafische Arbeiten und Plastiken von Angela Hampel, Gerda Lepke, Nuria Quevedo, Helga Schröder, Carlfriedrich Claus, Wieland Förster, Hartwig Hamer, Martin Hoffmann, Helge Leiberg, Günther Uecker und anderen. Dazu gab es die Geschichten zu den Exponaten und den Künstlern, die oft auch zu Freunden wurden. Für uns war die Ausstellung eine Bereicherung und zeigte eindeutig, welchen Platz Christa Wolf international eingenommen hat, wenn auch nicht immer unumstritten.
Ein wärmendes Käffchen rundete den Nachmittag ab, dann ging′s im Regen wieder heimwärts. Danke der Organisatorin für diesen gelungenen Februartag und den perfekten Autofahrern für das Hin- und Herkutschieren.

[ Anneliese Blankenburg ]
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