Elfi Klepsch
Wir trauern um unser Ehren- und Gründungsmitglied Elfi Klepsch
Wenn Zehdenick die Stadt der guten Geister ist, dann war unser Elfchen zweifelsfrei einer von ihnen:
Kaum ein Kulturereignis, bei dem sie nicht beteiligt war: Weihnachtsmarkt, Hafenfest, Zehdenicker Kulturwochen, Maulbeerfest in Zernikow, Neujahrsempfang des Bürgermeisters, 800 Jahr-Feier der Stadt Zehdenick... die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Was wäre das AWO-Seniorenheim ohne ihren fast täglichen selbstlosen Einsatz, was die Klostergalerie und der Verein Kulturlandschaft Nord e.V. ohne ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement, was unser Verein Kunstfreunde Zehdenick e.V. ohne ihre Initiative?

Auch das Fremdenverkehrsbüro, der Arbeitslosenverband, Schulen, Kitas und nicht zuletzt die Stadtverwaltung konnten immer auf die Hilfe von Elfi rechnen.

Es gab keine Arbeit, die sie nicht schaffte, egal ob die Zeit oder das Geld knapp waren. Wie oft saß sie bis spät in die Nacht, werkelte an Kostümen, malte Plakate, bastelte Dekorationen, baute Ausstellungen auf, schrieb Reden...
Nie hätte sie "das geht nicht" gesagt.

Wenn andere in Stress und Hektik verfielen, blieb sie die Ruhe in Person, ausgeglichen und heiter. Unvorhergesehenes oder alle Arten von Katastrophen hatten keine Chance bei ihr, denn sie war eine Meisterin der Improvisation. Nichts war unmöglich für Elfi.

Elfi Klepsch als Augusta Theodora Mann Und sie war ein wahres Allroundtalent:

Egal, welche Aufgabe sie übernahm - ob sie ein Fest im Havelpark organisierte und dabei mit ihrem schauspielerischen Talent brillierte oder Mitglieder unseres Schülerkurses als Kulturbotschafter der Stadt nach Polen begleitete, ob ihre geschickten Hände die lustigen Mutzelfiguren gestalteten oder für die Beschriftung der Gießkannen auf dem Friedhof sorgten oder ob sie als Frau Augusta Theodora Mann (Reinkarnation der Gattin des allerersten Zehdenicker Bürgermeisters) über und mit Gott und der Welt parlierte - sie tat das gern und mit vollem Einsatz.

Elfi Klepsch hat wie kein anderer das kulturelle Klima unserer Stadt und unserer Region geprägt und wurde 2007 für ihre Verdienste mit dem Kulturförderpreis des Landkreises Oberhavel ausgezeichnet.

Sie war Kunsterzieherin mit Leib und Seele. Zwar längst im Ruhestand, traf man sie eigentlich nie im Ruhestand an. Sie leitete viele Jahre lang den Schülermalkurs der Kunstfreunde Zehdenick e.V. und den Zehdenicker Kreativzirkel und war mehr als zwei Jahrzehnte Dozentin der Kurse für künstlerisches Gestalten an der Kreis-Volkshochschule Oranienburg. Eine umtriebige Frau, das kann man wohl behaupten. Und wenn man irgendwann einmal im Zusammenhang mit Malerei von der Zehdenicker Schule reden sollte, dann war Elfi Klepsch deren Gründerin.

Die große Zahl derer, die bei ihr das Malen erlernt haben, lässt sich nur ahnen. Viele sind darunter, die ohne sie nie erfahren hätten, welche Talente in ihnen schlummern, und die Elfis freundlich-beharrlicher Ermutigung und Förderung mehr Erfolg, Selbstvertrauen und Lebensfreude verdanken.

Das wird bleiben...

Mit Herzblut und Leidenschaft gab sie ihre Liebe zu Kunst und Kreativität weiter.

Das ist ihr Vermächtnis an uns...


[ Petra Schier ]
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